Autofahrten im Winter

So behaglich winterliches Wetter in den eigenen vier Wänden sein mag, so ungemütlich wird es auf den Straßen. Schlechte Sicht und sich plötzlich verändernde Fahrbahnverhältnisse verlangen auch erfahrenen Verkehrsteilnehmern einiges ab. Unsere sorgfältig ausgewählten Tipps helfen Dir, die Tücken der kalten Jahreszeit zu meistern und auch bei Nebel, Schnee und Glätte mehr Sicherheit am Steuer zu erlangen.    

Winterreifenpflicht – Von O(ktober) bis O(stern)?

Die Nutzung von Winterreifen ist in Deutschland bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte“ gesetzlich vorgeschrieben (StvO, §2 Absatz 3a). Die Winterreifenpflicht ist laut Gesetzgeber somit nicht an einen offiziellen Zeitraum gebunden, entscheidend sind stattdessen die konkreten Witterungsverhältnisse und die daraus resultierende Fahrbahnbeschaffenheit. Wenn Du Fahrten bei den genannten Bedingungen zuverlässig vermeiden kannst, darfst Du also grundsätzlich auch im Winter mit Sommerreifen fahren. 

Dennoch empfehlen wir Dir, auf Nummer sicher zu gehen und nur in absoluten Ausnahmefällen vollständig auf Winterbereifung zu verzichten – etwa, wenn Du Dein Auto im Winter dauerhaft stehen lässt. Denn auch Straßen in traditionell winterarmen Regionen sind anfällig für Blitzeis und plötzlich auftretende Schneestürme. Außerdem:  Ein Verstoß gegen die Winterreifenpflicht wird sowohl für den Fahrzeugführer als auch -halter mit Bußgeldern und einem Eintrag ins Fahreignungsregister geahndet.

Die richtige Vorbereitung: Lass Dich nicht eiskalt erwischen!

Die richtige Vorbereitung auf eine „Schlechtwetterfahrt“ beginnt noch vor dem Einsteigen! Folgende Maßnahmen helfen Dir, um später mit größtmöglicher Sicherheit am Steuer zu sitzen:

  1. Verfolge aufmerksam den Wetterbericht. So kannst Du Dich schon im Vorfeld von geplanten oder regelmäßigen Fahrten auf die herrschenden Verhältnisse einstellen.
     
  2. Sorge für freie Sicht. Auch wenn es lästig ist: Entferne den Schnee vollständig von Autodach, Nummernschild, Scheinwerfern und Blinkern, am besten mit einem Schneebesen. Sämtliche Scheiben müssen sorgfältig von Eis befreit werden, ein kleines Guckloch in der Windschutzscheibe reicht nicht aus! Eiskratzer und Scheibenenteiser sind unersetzliche Hilfsmittel und sollten bei keiner Fahrt im Winter fehlen.
     
  3. Apropos Ausrüstung: Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, empfiehlt der ADAC, vor allem bei längeren Fahrten zusätzlich eine Wolldecke, eine kleine Schaufel und etwas Sand oder eine Matte als Anfahrtshilfe mitzuführen.
     
  4. Achte auf angemessene Kleidung. So verlockend die dicke Winterjacke bei Minusgraden auch sein mag, hinterm Steuer wird sie schnell zum Sicherheitsrisiko. Dick gefütterte Kleidung schränkt nicht nur Deine Bewegungs- und Lenkfähigkeit ein, sondern kann auch dazu führen, dass der Gurt nicht korrekt am Körper anliegt. Auch wetterfeste Handschuhe und Schuhwerk solltest Du auf ihre Fahrtauglichkeit überprüfen und in jedem Fall vor dem Start gründlich von Schnee und Eis befreien.  
     
  5. Plane ausreichend Zeit ein. Schnee und Glatteis führen insbesondere im Berufsverkehr regelmäßig zu Behinderungen auf den Straßen. Deshalb solltest Du Fahrzeiten im Winter nach Möglichkeit großzügig kalkulieren. Stress und Zeitdruck verleiten zu unvorsichtigem Fahren und erhöhen das Unfallrisiko dadurch unnötig. Starte entsprechend früher, um unterwegs entspannt zu bleiben, anstatt die Vorbereitung zu vernachlässigen.  

Sicher unterwegs bei Schnee und Eis

Selbst die sorgfältigste Vorbereitung ist bei Glätte und Schneewehen kein Ersatz für kontrolliertes und vorausschauendes Fahren. Unvorhersehbare Fahrbahnverhältnisse und plötzliche Sichteinschränkungen erfordern höchste Konzentration und schnelles Reaktionsvermögen.

Bei entsprechender Witterung ist schon beim Anfahren höchste Vorsicht geboten. Lasse die Kupplung langsam kommen und beschleunige behutsam. Das Anfahren im zweiten Gang erhöht die Haftung der Reifen und vermeidet das Durchdrehen der Räder. Untertouriges Fahren ist bei Schnee und Glatteis insgesamt empfehlenswert, da das frühzeitige Schalten in einen höheren Gang die Kraftübertragung auf die Räder reduziert und hilft, das Fahrzeug zu stabilisieren.

Um frühzeitig ein Gespür für die Beschaffenheit der Straße zu bekommen, kannst Du nach dem Losfahren bei freier Strecke eine Bremsprobe machen. Während der Fahrt solltest Du jederzeit aufmerksam auf Deine Umgebung achten. An Ampeln und Kreuzungen ist die Straße aufgrund der vielen Bremsvorgänge häufig besonders glatt. Feuchte, schattige und windige Orte wie Brücken oder Waldschneisen sind bei niedrigen Temperaturen ebenfalls enorm anfällig für Glatteis, weshalb Du Schleichwege und nicht gestreute Streckenabschnitte besser vermeiden solltest.

In der kalten Jahreszeit lautet die Devise im Straßenverkehr: Defensives Fahren! Das heißt heftiges Gasgeben, abruptes Bremsen und ruckartige Lenkbewegungen vermeiden, insbesondere in Kurven und bei Überholvorgängen neigt das Auto besonders leicht zum Ausbrechen. Wahre stets ausreichenden Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen und kalkuliere längere Bremswege, denn bei Glätte musst Du jederzeit damit rechnen, dass der Wagen vor Dir plötzlich ins Schlingern gerät.

Safety first!    

Wenn es während der Fahrt zu einer dramatischen Verschlechterung der Fahrbahn- oder Sichtverhältnisse kommt, etwa durch gefrierenden Regen oder Schneewehen, solltest Du nach einer Möglichkeit Ausschau halten, Dein Fahrzeug abzustellen und auf den Streudienst warten. Denke an Deine eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer und überlasse spektakuläre Drifts lieber den Rallye-Profis.

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