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Unfall-Checkliste

Ein Verkehrsunfall ist in der Vorstellung vieler Autofahrer ein Horrorszenario. Als Fahrzeugführer kannst du durch vorausschauende Fahrweise und regelkonformes Fahrverhalten viel dazu beitragen, das eigene Unfallrisiko zu minimieren. Doch leider gibt es zahlreiche Faktoren, auf die du keinen unmittelbaren Einfluss nehmen kannst: Witterungsbedingungen, technische Defekte und nicht zuletzt das unberechenbare Verhalten von Tieren und anderen Verkehrsteilnehmenden. Unabhängig sämtlicher Sicherheitsvorkehrungen musst du deshalb leider damit rechnen, ohne eigenes Verschulden in einen Unfall verwickelt zu werden.

Wir möchten dir an dieser Stelle aber keine unnötige Angst machen. Ganz im Gegenteil ist das richtige Verhalten bei einem Unfall ein unerlässlicher Bestandteil deiner Fahrkompetenz und kann trainiert werden. Im Folgenden erfährst du, wie du dich im Ernstfall richtig verhältst.

Cool bleiben!

Kommt es auf der Straße zum Zusammenstoß, sitzt der Schreck bei den Insassen tief. Auch bei glimpflichem Ausgang bedeutet ein Crash für alle Beteiligten Stress und Aufregung, der Körper reagiert entsprechend. Jetzt gilt es, nicht die Nerven zu verlieren! Wenn du in Panik ausbrichst und kopflos an der ungesicherten Unfallstelle umherläufst, gefährdest du nicht nur dich selbst, sondern den gesamten Verkehr.

Versuche deshalb unbedingt, Ruhe zu bewahren und dein Stresslevel zu regulieren. Atme tief durch und steige erst aus dem Fahrzeug aus, wenn du wieder einen klaren Kopf hast. Besinne dich auf die richtige Vorgehensweise und führe die folgenden Schritte möglichst gelassen durch. Wenn du dich dazu nicht in der Lage fühlst, ist es besser, erst einmal den Schock zu überwinden, anstatt ohne Plan zu agieren.

Unfallstelle absichern  

Um Folgeunfälle zu verhindern und deine eigene Sicherheit zu gewährleisten, musst du als Erstes die Unfallstelle absichern. Hierzu musst du in jedem Fall anhalten; selbst wenn du sofort weiterfahren könntest und glaubst, dass keine nennenswerten Schäden entstanden sind, bist du gesetzlich dazu verpflichtet!

Schalte unverzüglich die Warnblinkanlage ein, um nachkommende Fahrzeuge zu warnen. Anschließend sollten alle Insassen vorsichtig auf der von der Straße abgelegenen Seite aussteigen. Dein erster Gang an der Unfallstelle sollte dich dann zum Kofferraum führen, aus welchem du die stets mitzuführende Warnweste sowie das Warndreieck entnimmst. Beides erhöht deine eigene Sicherheit und weist andere Verkehrsteilnehmende auf die Unfallsituation hin. Mit angelegter Warnweste trägst du das Warndreieck gut sichtbar und aufgeklappt am Körper und stellst es in 100 Metern Entfernung zur Unfallstelle auf.

Bei leichten Schäden ohne Verletzte kannst du die Unfallsituation mit einem Beweisfoto dokumentieren. Dies kann für die spätere Aufklärung seitens Polizei oder Versicherung hilfreich sein. Sofern möglich, solltest du dein Fahrzeug schließlich von der Fahrbahn bewegen.

Erste Hilfe leisten   

Ist die Unfallstelle hinreichend gesichert, verschaffe dir zügig einen Überblick über die Gesamtsituation. Wenn es Verletzte gibt, musst du diesen nach bestem Gewissen helfen und Erste Hilfe leisten. Auch wenn du bereits unmittelbar nach dem Unfall Verletzte bemerkst und den Drang verspürst, diese schnellstmöglich zu versorgen: Vorher musst du die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmenden durch Absichern der Unfallstelle gewährleisten!

Wenn du als Ersthelfer Sofortmaßnahmen anwendest, versuche, dich an die im Lehrgang erlernten Schritte zu erinnern. Die Angst vor Fehlern ist dabei unangebracht: Nothelfer und Ärzte sind sich einig, dass jede Art der Ersten Hilfe besser ist, als nicht einzugreifen. Niemand erwartet von dir medizinische Kenntnisse! Zudem ist die sogenannte unterlassene Hilfeleistung in Deutschland ein Straftatbestand, du bist also auch gesetzlich dazu verpflichtet.

Erste Hilfe ist mehr als nur ein verpflichtendes Beiwerk auf dem Weg zum Führerschein, die Erstversorgung vor Ort kann Leben retten! Wir empfehlen dir deshalb, die entsprechenden Kenntnisse in regelmäßigen Abständen aufzufrischen.

Notruf wählen      

Nachdem du dich um die Unfallstelle und mögliche Verletzte gekümmert hast, ist es nun an der Zeit, Rettungsdienst und Polizei zu verständigen. Den Notruf erreichst du unter der 110, die Feuerwehr hat die Nummer 112. Wenn du keine Möglichkeit hast, die Einsatzkräfte mobil zu verständigen, bitte einen Zeugen um Unterstützung. Auf der Autobahn weist dir der kleine Pfeil auf den Leitpfosten den Weg zum nächsten Streckentelefon.

Auch während des Telefonats ist es enorm wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Unfallsituation möglichst knapp und präzise zu schildern. Orientiere dich dabei an den W-Fragen:

  • Wo hat der Unfall stattgefunden?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Personen sind verletzt und welche Verletzungen haben sie erlitten?
  • Wann und wie ist es zu dem Unfall gekommen?

Bleibe anschließend am Telefon, um weitere Anweisungen abzuwarten oder selbst weitere Schritte in der Versorgung von Verletzten abfragen zu können.

Unfallbericht aufnehmen

Nicht nur gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern und Verletzten, auch gegenüber deiner Versicherung bist du dazu verpflichtet, bestmöglich zur Aufklärung eines Unfalls beizutragen. Dazu zählt zunächst die Kommunikation mit den anderen Beteiligten. Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen hier niemandem weiter, bemühe dich unabhängig deines Gegenübers um einen ruhigen Ton und sachliche Verständigung. Konkret gilt es, Personen- und Versicherungsdaten auszutauschen und einen präzisen Unfallbericht anzufertigen. Fotos und vor Ort erstellte Unfallskizzen können den Bericht untermauern.

Erst wenn alle wichtigen Angaben gemacht sind und die nötigen Daten aufgenommen wurden, darfst du dich vom Unfallort entfernen.

Versicherung informieren    

Innerhalb von sieben Tagen musst du nun deine Versicherung über den Unfall informieren. Diese wird den Vorfall anhand der Beweislage neutral prüfen – Schuldzuweisungen, aber auch ein Eingeständnis der eigenen Schuld solltest du dir auch an dieser Stelle sparen.

Eine verspätete Meldung des Unfalls, bewusste Falschangaben oder eine ohne Rücksprache vorgenommene Reparatur des Fahrzeugs können dazu führen, dass deine Versicherung Haftungsansprüche gänzlich ablehnt und jegliche Zahlung verweigert.

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Verkehrssicherheit ist für uns ein selbstverständlicher Bestandteil deiner Führerscheinausbildung. Deshalb lernst du bei uns nicht nur, wie du Unfälle vermeidest, sondern auch in jeder Situation die Ruhe zu bewahren. Melde dich jetzt gleich, wir freuen uns auf deine Nachricht!