An der Tankstelle

Bürger und Bürgerinnen der US-Bundesstaaten New Jersey und Oregon dürfen seit Anfang letzten Jahres selbst tanken. Bis dahin war das Handanlegen an der Zapfsäule ausschließlich qualifizierten Tankstellenmitarbeitern vorbehalten. In Deutschland hingegen steht der Tankwart schon lange fast ausschließlich hinter der Theke, für die Befüllung des Fahrzeugtanks sind die Fahrer hierzulande selbst verantwortlich. Nun ist das Tanken keine Wissenschaft, anders als es manch entrüsteter Einwohner Oregons in den sozialen Netzwerken verlauten ließ. Dennoch gilt auch hier: „Früh übt sich…“. Wir haben deshalb die wichtigsten Hinweise für den Tankstellenbesuch für Dich zusammengefasst.

Hilfe, mein Tank ist leer!

Zunächst solltest Du wissen, wann der nächste Tankstellenbesuch überhaupt fällig wird. Der beste Indikator hierfür ist natürlich die Tankanzeige, spätestens wenn die Nadel in den roten Bereich ausschlägt, solltest Du entsprechend planen. Wie viele Kilometer Du dann noch zurücklegen kannst, hängt dabei von dem jeweiligen Fahrzeugmodell ab. Für eine Fahrt bis zur nächstgelegenen Tankstelle reicht es in aller Regel aber noch locker, selbst wenn diese 15 bis 20 Kilometer entfernt ist. Wenn Du mit Deinem Auto vertraut bist und die Tankanzeige aufmerksam beobachtest, entwickelst Du schnell ein Gespür dafür, wann die Zeit gekommen ist, Kraftstoff nachzufüllen. Insbesondere bei Dieselfahrzeugen empfiehlt es sich, nicht den Tank vollständig leer zu fahren, da die Pumpe ansonsten Luft zieht und Schäden verursachen kann.

Wann tanke ich wo am günstigsten?

Um den richtigen Zeitpunkt, um möglichst günstig zu tanken, ranken sich zahlreiche Mythen. Zwar stimmt es, dass die Spritpreise abhängig von Wochentag und mittlerweile sogar Tageszeit stark fluktuieren. Ganz so einfach, wie es die lange Zeit gängige Faustregel „morgens teuer, abends billig“ glauben macht, ist es aber nicht. Dazu sind die Preisschwankungen mitunter zu stark. Dies bestätigt auch eine Studie des ADAC. Demnach ist die günstigste Tageszeit für die Tankfüllung zwischen 21 und 22 Uhr. Etwas alltagstauglicher ist die Empfehlung, den Zeitraum zwischen 16 und 22 Uhr dem Tankstellenbesuch am Morgen oder frühen Nachmittag vorzuziehen.

Auch hinsichtlich des Wochentags bestätigen die Ergebnisse des ADAC die Annahme, dass der Treibstoff tendenziell an Werktagen günstiger ist, als an Sonn- und Feiertagen. Der Standort der Tankstelle hat ebenfalls unmittelbare Auswirkungen auf die Preisgestaltung. So zahlst Du an Autobahnen im Durchschnitt pro Liter mehr als in Ortschaften. Die Fahrt ins grenznahe Ausland, etwa nach Luxemburg oder Polen, lohnt sich oft nur auf den ersten Blick. Je nachdem, wie viele Kilometer Du für Hin- und Rückfahrt benötigst, entpuppt sich das vermeintliche Schnäppchen schnell als Milchmädchenrechnung.

Auch zwischen den gängigen Anbietern variieren die Preise mitunter deutlich. Um im zunehmenden Preis-Dschungel nicht die Übersicht zu verlieren, lohnt sich in jedem Fall die Nutzung von entsprechender Software. In den Weiten des Internets wie auch den digitalen Regalen der App-Stores, findest Du viele, leicht zu bedienende Hilfsmittel. Diese versprechen, zu jederzeit die kostengünstigste Tankstelle in Deiner unmittelbaren Umgebung zu ermitteln.   

An der Zapfsäule

Hast Du Dich für eine Tankstelle entschieden, geht es an die Zapfsäule. Schon während der Auffahrt auf die Tankstelle solltest Du langsam und umsichtig fahren, um sicherzustellen, dass Du keine Fußgänger oder anderen Fahrzeuge gefährdest. Auch wenn Du Dein Auto an der Zapfsäule abstellst, achte darauf, dass Du keine anderen Verkehrsteilnehmer blockierst oder behinderst. Um ein umständliches Hantieren mit dem Schlauch zu vermeiden, positioniere Dein Fahrzeug unbedingt mit der Tanköffnung auf der richtigen Seite.

Gehe sicher, dass Du vor dem Tanken weißt, welchen Kraftstoff Dein Fahrzeug benötigt. Eine Verwechslung oder Unkonzentriertheit kann schwerwiegende Folgen haben. Wenn Du mit dem eigenen Auto unterwegs bist, weißt Du dies vermutlich mit absoluter Gewissheit. Betankst Du stattdessen aber ein fremdes Auto, schadet es nicht, zur Sicherheit einen Blick in das Innere des Tankdeckels zu werfen. Dort findest Du die entsprechende Information, etwa als Oktanzahlangabe (ROZ) oder bei neueren Modellen in Form eines Symbols.

Beim Tanken selbst kann, abgesehen von der Wahl des falschen Kraftstoffes, kaum etwas schief gehen. Hänge die Pistole einfach in die Tanköffnung und drücke den Griff des Hahns soweit herunter, bis er einrastet. Um ein Überlaufen des Tanks oder ähnliches brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, denn der Vorgang stoppt automatisch, sobald der Tank voll ist. An manchen Tankstellen kannst Du an der Zapfsäule auch einen Geldbetrag eingeben und bekommst dann die entsprechende Menge an Kraftstoff.

Hast Du versehentlich oder unwissentlich den falschen Kraftstoff getankt? Dann ist guter Rat teuer und in jedem Fall Vorsicht geboten! Solltest Du Deinen Fauxpas rechtzeitig bemerken, starte unter keinen Umständen den Motor! Dies kann je nach Fahrzeugtyp und Kraftstoff schon bei geringen Mengen zu schweren Schäden führen. Ansonsten bleibt bei Fehlbetankung nur der Blick in die Bedienungsanleitung oder besser noch der Anruf in der Werkstatt. Im schlimmsten Fall steht Dir zusätzlich zum Auspumpen des Tanks noch eine kostspielige Reinigung des Kraftstoffsystems bevor.

Aufgrund von Brandgefahr gilt an und um den Zapfsäulen natürlich absolutes Rauchverbot. Aber auch das Handy sollte während des Tankvorgangs in der Tasche bleiben, denn die in den Geräten verbauten Akkus sind ebenfalls leicht entzündlich. Schließe den Tankdeckel nach dem Auftanken wieder feste zu und verriegele diesen nach Möglichkeit. So schützt Du Dich vor Benzinklau oder dem Einfüllen von Fremdstoffen.  

Pay, don't stay

Unmittelbar nach dem Betanken des Wagens solltest Du Dich um die Bezahlung kümmern. Das Auto noch vor dem Bezahlen von der Zapfsäule zu bewegen, macht nur Sinn, sofern Du ohnehin einen längeren Aufenthalt planst und den Raststättenbesuch mit einem Imbiss oder Toilettengang verbinden möchtest. Ansonsten riskierst Du, bei dem Tankwart eine leichte Panik auszulösen, sollte dieser auf die Idee kommen, dass Du Anstalten machst, ohne zu bezahlen weiterzufahren. Deinem Hintermann tust Du damit ohnehin keinen Gefallen, denn die Zapfsäule ist blockiert, bis Du Deine Rechnung beglichen hast.

Um den Bezahlvorgang zu beschleunigen, merke Dir unbedingt die Nummer der Zapfsäule oder halte den entsprechenden Bon griffbereit, sollte die Technik einen solchen ausgeben. Mittlerweile setzen auch mehr und mehr Anbieter Tankautomaten ein, an denen Du noch an der Zapfsäule mit Bargeld, vereinzelt sogar mit dem Smartphone, bezahlen kannst.

Ansonsten solltest Du vor allem bei längeren Fahrten berücksichtigen, dass nicht nur Dein Fahrzeug, sondern auch Du als Fahrer mit ausreichend Energie versorgt bist. Moderne Tankstellen sind bekanntlich längst mehr als bloße Aufladestationen und konkurrieren mit ihrem Sortiment mit kleineren Supermärkten.

Beim Verlassen des Tankstellengeländes und dem Einfädeln in den Straßenverkehr ist dann wieder besondere Vorsicht geboten. Vor allem auf Autobahnen droht durch falsches Einordnen erhebliche Gefahr. Damit Du nicht zum Geisterfahrer wirst, gilt deshalb hier erhöhte Aufmerksamkeit!

Seltener Tanken, weniger zahlen!

Egal, welchen Kraftstoff Dein Fahrzeug benötigt, Tanken ist und bleibt teuer! Umso mehr lohnt es sich, durch eine energiesparende und effiziente Fahrweise die Tankstellenbesuche auf das Nötigste zu reduzieren. Dies dankt Dir nicht nur der eigene Geldbeutel, sondern freut auch die Umwelt.

Hier noch einmal einige einfache Tipps, mit deren Hilfe Du Dir langfristig die ein oder andere Tankfüllung sparen kannst:

Schalten und walten: Das niedertourige Fahren im höchstmöglichen Gang gehört zu den Grundbedingungen des Spritsparens. Tritt beim Gas geben das Pedal weit durch und schalte nach einer kurzen Beschleunigung gleich in den nächsthöheren Gang.

Gleichmäßiges Fahren: Versuche, Deine Geschwindigkeit konstant zu halten. Anfahren und Beschleunigen verbrauchen besonders viel Sprit. Um unnötige Bremsungen zu vermeiden, solltest Du deshalb immer aufmerksam und möglichst vorausschauend fahren. Lass Dein Fahrzeug rechtzeitig ausrollen, anstatt mit Vollgas auf eine rote Ampel zu rasen und dann heftig abzubremsen.

Energieverbrauch reduzieren: Den Strom zum Betrieb von Klimaanlage, Heizung und Co. erzeugt der Fahrzeugmotor, was zusätzlich Sprit kostet. Schalte unnötige Stromverbraucher nur bei tatsächlichem Bedarf ein und gleich wieder ab, sobald diese ihre Funktion erfüllt haben.     

Reifendruck beachten: Zu wenig Luftdruck in den Reifen führt zu Mehrverbrauch und höherem Verschleiß. Du solltest den Reifendruck regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls gemäß der Angaben des Fahrzeugherstellers um bis zu 0,2 Bar erhöhen.

Ballast abwerfen: Egal ob Straßenatlas auf der Rückbank, Gepäckträger auf dem Dach oder leere Getränkekiste im Kofferraum – zusätzliches Gewicht bedeutet höheren Spritverbrauch! Unnötigen Ballast solltest Du deshalb entfernen und Dach- oder Heckgepäckträger nach dem Gebrauch umgehend wieder abmontieren.

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Unsere Fahrlehrer helfen Dir auf Wunsch schon während der Führerscheinausbildung, die wichtigsten Handgriffe an der Zapfsäule routiniert zu meistern. Vereinbare noch heute einen Termin für ein unverbindliches Erstgespräch und überzeuge Dich selbst von unserem umfassenden Angebot!