Andere Länder, andere Sitten: Autoreisen im Ausland

Die Urlaubssaison rückt unaufhaltsam näher. Das Auto ist dabei nach wie vor das mit Abstand beliebteste Transportmittel der Deutschen. Kein Wunder, schließlich ermöglicht der Führerschein eine maximal flexible und unabhängige Reisegestaltung. Doch wer die heimischen Gefilde Richtung Ausland verlässt, sollte sich gründlich vorbereiten. 

Kenne deine Rechte  

Jedes Land verfügt über eigene Gesetze im Straßenverkehr. Egal ob längerer Aufenthalt oder Durchfahrt: du solltest dich im Vorfeld der Reise gut über die jeweiligen Verordnungen informieren, ansonsten drohen im schlimmsten Fall schmerzhafte Bußgelder und langwierige Verfahren. Häufige Knackpunkte sind erlaubte Höchstgeschwindigkeit, Vorfahrtsregelungen, Lichtpflicht und Bereifung.

Große Unterschiede gibt es zudem bei dem mitzuführenden Zubehör: Neben dem auch in Deutschland obligatorischen Warndreieck und Erste-Hilfe-Kasten sind in vielen Ländern zusätzliche Warnwesten Pflicht. Vereinzelt ist auch das Mitführen von Utensilien wie Abschleppseil, Ersatzglühlampen und Feuerlöscher gesetzlich vorgeschrieben. Verstaue das notwendige Zubehör stets griffbereit und nicht unter dem Gepäck.

Anders als in Deutschland gibt es in den meisten anderen Ländern auch auf der Autobahn Tempolimits. Vereinzelt ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Fahranfänger sogar zusätzlich eingeschränkt. In Frankreich z.B. dürfen Führerscheinneulinge auf der Autobahn statt 130 nur 110 km/h fahren. In Kroatien gelten entsprechende Sonderregelungen sogar bis zum 24. Lebensjahr.

Papierkram

Damit du dich auch im Ausland jederzeit ausweisen kannst, solltest du unbedingt immer deinen Personalausweis, Führerschein, Fahrzeugschein und die grüne Versicherungskarte dabeihaben. Wenn du dein Haustier mit auf Reisen nehmen möchtest, musst du ebenfalls entsprechende Dokumente wie EU-Heimtierausweis und Impfpass im Gepäck haben.

Für Reisen außerhalb der EU benötigst du neben dem normalen Kfz- ein separates Nationalkennzeichen, das sogenannte „D-Schild“. Dieses bekommst du günstig als Aufkleber oder Magnet an Tankstellen, in Baumärkten und im Autozubehör. Befestige das ovale Schild am besten gut sichtbar am Fahrzeugheck.

Wegezoll  

Viele Staaten erheben mit der Maut eine Gebühr für die Nutzung von Straßen und Autobahnen. Während Autoreisende vielerorts an Mautstationen zur Kasse gebeten werden, erfolgt der Nachweis der Bezahlung in anderen Ländern (darunter Österreich, Schweiz, Tschechien und Rumänien) über eine in der Windschutzscheibe anzubringende Vignette. Die je nach gültiger Dauer unterschiedlich teuren Aufkleber kannst du in der Regel an Tank- und Raststätten sowie entsprechenden Verkaufsstellen erwerben. Für die Nutzung von Mautstationen solltest du sicherheitshalber Bargeld der jeweiligen Landeswährung mit dir führen.

Auf Sprit(z)tour

Unterwegs oder doch besser Zuhause noch einmal volltanken? Bei längeren Fahrten lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Kraftstoffpreise im In- und Ausland, denn je nach Zielort können sich beim Tanken Preisunterschiede von bis zu 25 % ergeben! Eine ständig aktualisierte Übersicht über die Spritpreise im europäischen Ausland findest du beispielsweise beim ADAC.

Damit es aufgrund fehlender Fremdsprachenkenntnisse an der Zapfsäule nicht zu Verwechslungen kommt, solltest du dich vorher schlau machen, unter welchem Namen du Benzin, Diesel und Co. findest. Achtung: In manchen Ländern ist das Ein- und Mitführen von Kraftstoff in Reservekanistern verboten.

Sicherheit geht vor!

Um mit einem sicheren Gefühl in den Urlaub zu starten, empfehlen wir dir, dein Auto vor der Fahrt gründlich durchchecken zu lassen. Werkstätten bieten entsprechende Kontrollen häufig zu Festpreisen an. Achte darauf, dass du sämtliches Gepäck hinreichend sicherst und sich im Innenraum keine schweren Objekte befinden, die dir bei einem Unfall ansonsten schnell um die Ohren fliegen.

Insbesondere bei längeren Autofahrten ist es wichtig, dass du regelmäßig Pausen einlegst. Vor allem auf Autobahnen führen lange Zeiten hinter dem Steuer nachweislich zu verminderter Konzentrationsfähigkeit. Frische Luft und Bewegung können hier ebenso Abhilfe schaffen wie Fahrerwechsel. Denke daran, nicht nur dem Tank deines Wagens, sondern auch deinem Körper ausreichend Energie zuzuführen und versorge dich vor Reisebeginn mit genügend Proviant.

Sind wir bald da?

Um nicht im ausländischen Schilderwald verloren zu gehen, solltest du deine Reiseroute sorgfältig planen. GPS, Navi und Smartphone sind nützliche Orientierungshilfen, dennoch solltest du dich nicht zu sehr auf die Technik verlassen. Damit du dich unterwegs auch offline zurechtfindest, raten wir dir, in Sachen Navigation auf altbewährte Straßenkarten und Reiseführer zu vertrauen. Stelle vor Reisebeginn sicher, dass digitale und analoge Navigationsgeräte auf dem neuesten Stand sind.

Vor allem zur Ferienzeit gehören Staus leider oft dazu. Versuche, im Stop-and-Go-Verkehr nicht die Nerven zu verlieren und überlege dir zusammen mit deinen Mitfahrern Beschäftigungen, die euch die Wartezeit verkürzen können.

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Wenn du jetzt in Sachen Führerschein noch einmal richtig Gas gibst, kannst du pünktlich zu Ferienbeginn voll durchstarten. Melde dich jetzt, und wir geben dir die nötige Starthilfe!