Bei Stau Geduld und Nerven behalten

Ob Berufsverkehr im Ballungszentrum für Pendler oder Urlaubsreise mit dem Auto; ob Landstraße oder Autobahn: Früher oder später kommt im Leben eines jeden Autofahrers der Moment, in dem plötzlich gar nichts mehr geht. Dabei ist Stau nicht gleich Stau: Denn während das alltägliche Stop-and-go zur Rush Hour vielerorts lästige Routine geworden ist, bedeutet ein unerwartetes und vollständiges Erliegen des Verkehrs für jeden Fahrer eine zermürbende Geduldsprobe. Angesichts des kontinuierlich steigenden Verkehrsaufkommens auf deutschen Straßen, wird sich das Problem in der nahen Zukunft voraussichtlich weiter verschärfen. Umso besser also, sich einmal intensiver mit dem Phänomen Stau auseinanderzusetzen!

Planung und Vorbereitung

Die mit Abstand nervenschonendste wie auch naheliegendste Strategie liegt in der Vermeidung: Mit entsprechender Vorbereitung lässt sich noch vor Fahrtbeginn das Risiko, in einen Stau zu geraten, minimieren. Sowohl der Zeitpunkt als auch die Routenplanung wollen wohl überlegt sein. Hierzu bedarf es vor allem bei längeren Fahrten mitunter ein wenig Recherchearbeit: Haben andere Bundes- oder Nachbarländer gerade Ferien? Gibt es auf der Strecke Straßen, die regelmäßig besonders stark ausgelastet sind? Auch Voraussagen hinsichtlich Witterung, erwartetem Verkehrsaufkommen und Baustellen sind wertvolle Informationen. Wer es sich leisten kann, berücksichtigt schon in der Terminierung der Reise tägliche und saisonale Stoßzeiten und überlässt die Route nicht ausschließlich dem Navi und Smartphone.

Während der Fahrt sind technische Hilfsmittel grundsätzlich eine Erleichterung. Doch aufgrund der Verfügbarkeit von Verkehrsfunk, Staumeldern und Co. verschaffen dir diese keinen besonderen Vorsprung gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Wenn alle die gleiche Umgehungsstraße wählen, ist der nächste Stau bereits vorprogrammiert! Nichtsdestotrotz solltest du dich während der Fahrt über aktuelle Entwicklungen informieren, um auf Gefahrensituationen oder Unfallstellen vorbereitet zu sein.

Eile mit Weile

Natürlich lässt sich nicht jeder Stau voraussagen oder umfahren. Deshalb solltest du dich insbesondere bei längeren Fahrten auf den Ernstfall vorbereiten. Du solltest gewährleisten, dass du bei Wind und Wetter notfalls auch mehrere Stunden im stockenden Verkehr ausharren kannst, ohne zu verzweifeln. Also unbedingt ausreichend Verpflegung einpacken und vor der Fahrt Klimaanlage oder Heizung testen!

Auch Langeweile und Monotonie kannst du vorbeugend entgegenwirkend, indem du für geeignete Beschäftigung sorgst. Denn der größte Widersacher in einem langen Stau ist die eigene Geduld. Selbst wenn stundenlang um dich herum nichts passiert, musst du als Fahrer dennoch die Konzentration aufrechterhalten. Lasse dich nicht dazu verleiten, gedanklich abzuschweifen oder deine Aufmerksamkeit auf Dinge abseits der Straße zu richten. Ein Hörbuch oder eine gute Playlist verschaffen Abhilfe, allerdings nur bei angemessener Lautstärke. Schließlich musst du jederzeit weiter dem Verkehr lauschen, um nicht etwa ein Rettungsfahrzeug zu überhören.

Mit Beifahrern lässt sich der Stau erheblich leichter ertragen. Jüngere Passagiere haben hingegen naturgemäß einen deutlich kürzeren Geduldsfaden, hier helfen Smartphone und Tablet, aber natürlich auch Klassiker wie „Kennzeichen erraten“ oder „Ich sehe was, was du nicht siehst.“ Als Fahrer musst du dich indes anderweitig unterhalten und den Blick stets auf die Straße richten. Telefonieren ohne Freisprechanlage, im Internet surfen oder WhatsApps schreiben ist bei stehendem ebenso streng verboten wie bei fließendem Verkehr.

Dos and Don'ts – das richtige Verhalten

Bei einem Stau sind alle Verkehrsteilnehmer verpflichtet, Einsatzkräften durch Bildung einer Rettungsgasse zwischen dem linken und den übrigen Fahrstreifen, das problemlose Erreichen der Unfallstelle zu ermöglichen. Wer sich nicht an dieser Prozedur beteiligt oder diese gar behindert, dem droht zukünftig eine Geldstrafe zwischen 200 und 320 Euro, vorübergehender Führerscheinentzug und ein Punkt in Flensburg. Obwohl einige besonders unbelehrbare und egoistische Autofahrer dem zuwiderhandeln: Die Nutzung der Rettungsgasse ist ausschließlich den Einsatzfahrzeugen vorbehalten!

Der Standstreifen ist genauso tabu wie Rückwärtsfahren oder gar wenden. Auch sich durch den Verkehr schlängelnde Zweiradfahrer gefährden unerlaubterweise sich und andere Verkehrsteilnehmer. Als verantwortungsbewusster Fahrer musst du leider mit solchen Chaoten rechnen. Rechts überholen ist bei stehendem Verkehr nur unter Wahrung bestimmter Geschwindigkeitsbegrenzungen erlaubt, und generell – ebenso wie das ständige Spurwechseln – in den allerseltensten Fällen sinnvoll.

So verlockend es auch sein mag, für einen Moment dem unbequemen Autositz zu entfliehen um die schmerzenden Glieder zu strecken: Unter keinen Umständen darfst du bei einem Stau ohne explizite Erlaubnis von Einsatzkräften vor Ort dein Fahrzeug verlassen. Die Fahrbahn ist, auch aufgrund der beschriebenen Verkehrssünder, bei Stillstand immer noch eine absolute Gefahrenzone.

Die Gretchenfrage für jeden auf der Autobahn im Stau steckenden Verkehrsteilnehmer lautet: Abfahren oder nicht? Während ein Stopp an der nächsten Raststätte wohltuend für Körper und Geist sein kann, führen Umgehungsversuche über Ausfahrten und Landstraßen in der Regel nicht zum gewünschten Ergebnis: Stattdessen münden derartige Versuche zumeist im nächsten Stau. Mit Sicherheit sagen lässt sich das natürlich nicht, die Entscheidung sollte daher von Fall zu Fall erfolgen, bleibt jedoch in Teilen immer ein Glücksspiel.

Stau mich nicht so an – die richtige Einstellung

Über Stunden im eigenen Auto eingesperrt zu sein, ist auch psychisch eine ganz schöne Belastung. Um die nötige Ruhe zu bewahren, ist die richtige Einstellung entscheidend. Am Steuer ist Stress nie ein guter Ratgeber, es kann also schon helfen, die Gegebenheiten zu akzeptieren. Ändern kannst du sie schließlich nicht, auch wenn du unter Zeitdruck stehst.

Angesichts des lähmenden Stillstands mag es so scheinen, als ob jede Aktivität dem Nichtstun vorzuziehen wäre. Doch Schimpfen, Drängeln und Hupen führen dich ebenso wenig schneller ans Ziel, wie riskante Überholmanöver. Versuche, deinen eigenen Ärger und Frust nicht an anderen Verkehrsteilnehmern auszulassen, begreife diese lieber als Mitleidende und solidarisiere dich mit ihnen.

Nach dem Stau

Jeder Stau kann sich genauso blitzartig wieder auflösen, wie er entstanden ist. Für die Weiterfahrt solltest du dich aber in jedem Fall gewappnet fühlen, denn die Warterei kann auf Dauer ganz schön an den Nerven zehren. Unterlasse deshalb Versuche, die verloren geglaubte Zeit krampfhaft aufholen zu wollen und gönne dir besser bei nächster Gelegenheit eine Pause, um die müden Beine zu vertreten und neue Energie zu tanken!

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Ob Stau oder Stop-and-go, Autobahn oder Stadtfahrt: Mit unseren Fahrprofis an deiner Seite wird dir garantiert nie langweilig! Zögere nicht und vereinbare noch heute einen Termin für ein unverbindliches Beratungsgespräch!