Motorradwäsche und -pflege

Ein auf Hochglanz poliertes Motorrad ist auf und abseits der Straße ein atemberaubender Anblick. Doch die Pflege der eigenen Maschine ist mehr als bloße Kosmetik: Wäsche, Politur und Siegelwachs schützen Karosserie, Felgen und Co. vor Korrosion und erhöhen so die Langlebigkeit.

Für eine gründliche Reinigung braucht es keinen ausgeprägten Putzfimmel, eine gewisse Übung erfordert die fachgerechte Behandlung der verschiedenen Oberflächen allerdings schon. Denn wer schlampig oder unbedacht mit Lappen und Leinentuch hantiert, verursacht schlimmstenfalls Schlieren und Kratzer. Wir verraten dir, wie du selbst Hand anlegst und welche Arbeiten du besser dem Spezialisten überlässt.

Es ist nicht alles Chrom, was glänzt!

Ein motorisiertes Zweirad setzt sich bekanntermaßen aus unzähligen Bauteilen unterschiedlicher Größenordnung und Materialien zusammen. Die umfassende Pflege von Chrom-, Aluminium- und Edelstahloberflächen verlangt deshalb mitunter individuelle Handhabung und spezielles Equipment. Wer nicht über die passende Ausstattung oder den nötigen Heimwerker-Spirit verfügt, überlässt aufwendige Schleif- und Polierarbeiten deshalb grundsätzlich besser dem Fachmann.

Den nötigen Glanz kannst du deinem Bike jedoch auch verleihen, ohne dieses in seine Einzelteile zerlegen zu müssen. Wir beschränken uns im Folgenden deshalb auf eine vermeintlich „oberflächliche“ Reinigung der gängigsten Teile.

Motorradwäsche

Für die Reinigung eignet sich nicht zwangsläufig der Stellplatz oder die heimische Garage. Denn die mitunter aggressiven Reinigungsmittel solltest du in keinem Fall über längere Zeit einatmen. Die Motorradwäsche im Freien ist wiederum aus ökologischen Gründen in den allermeisten Fällen keine Option, da dabei Chemikalienrückstände ins Grundwasser gelangen können. Wer über kein an die öffentliche Kanalisation angeschlossenes Privatgrundstück verfügt, dem bleibt häufig nur eine gewerbliche Waschanlage.

Schwer zugängliche Stellen erfordern bei der Wäsche deine besondere Aufmerksamkeit. Hierzu zählen etwa die Vorderseite des Motors, die Unterseite der Auspuffanlage und der gerne übersehene Auspuffkrümmer. Auch Schalter und Armaturen sind anfällig für Schmutz und Verharzung durch Schmierstoffe. Benutze deshalb bei der Reinigung nach Möglichkeit ein nicht verharzendes Schmiermittel.

Kette und Ritzel solltest du ebenfalls von Grund auf reinigen, denn leider wirkt das ansonsten so effektive Kettenfett wie ein Magnet auf feinere Schmutzpartikel. Entferne auch die über das Jahr in der Verkleidung angehäuften Steinchen. Besonders filigrane Stellen erreichst du mit einer feinen Bürste, notfalls tut es auch eine Zahnbürste. Trockne deine Maschine nach dem Waschen mit einem staub- und fettfreien Mikrofasertuch ab.

Alles im Lack?

Ist dein Bike gewaschen und getrocknet, geht es ans Polieren. Für die Behandlung benötigst du Poliertücher, einen Schwamm und natürlich entsprechende Reinigungsmittel. Verwende für die unterschiedlichen Oberflächen geeignete Tinkturen, also spezielle Lack- und Chrompolituren, am besten passend zum Verwitterungsgrad der jeweiligen Oberflächen. Vergewissere dich, dass die zu behandelnden Stellen sauber und vollständig getrocknet sind, ansonsten entstehen beim Polieren feine Kratzer. Für ein optimales Ergebnis solltest du die Arbeiten weiterhin nicht in der prallen Sonne durchführen!

Trage die Politur zunächst mit einem Schwamm in kreisenden Bewegungen auf den Lack auf. Anschließend lässt du die Politur einige Minuten einwirken. Nimm dir dann ein frisches Tuch, um den Lack erneut in kreisenden Bewegungen sanft aufzupolieren. Achte dabei darauf, keinen zu großen Druck auszuüben – dies führt zu unschönen Unregelmäßigkeiten bis hin zu Schleifspuren. Im Ergebnis sollte der Lack gleichmäßig glatt und glänzend sein.

Arbeite dich methodisch von Fläche zu Fläche vor, um zu verhindern, dass die Politur eintrocknet. Wenn du es eilig hast, kannst du weniger empfindliche Teile wie Lenker, Spiegel und Armaturen lediglich mit Polierspray behandeln. Kunststoff- und Gummiteile solltest du indes grundsätzlich aussparen, hier hinterlassen Poliermittel mitunter milchige Schlieren.  

Zusätzlichen Glanz und Schutz verleihst du dem Lack, indem du diesen anschließend mit Polierwachs versiegelst. Also aufsprühen, einwirken lassen und mit einem frischen Tuch sanft einmassieren.

Glanz und Gloria

Das Polieren der Chromteile ist zwar etwas aufwendiger, die Prozedur ist aber die gleiche. Vor allem Auspuff und Felgen sind schwer zugänglich. Um akrobatische Verrenkungen zu vermeiden, solltest du deine Maschine deshalb mit Montage- oder Scherenständer aufbocken. Achte dabei auf hinreichend Standfestigkeit. Arbeite nicht zu großflächig und poliere die körnigen Einlagerungen wie beschrieben in kreisenden Bewegungen aus dem Chrom.

Frisch gewaschen und poliert ist deine Maschine ein echter Blickfang. Die Politur bietet zudem einen effektiven Schutz vor Umwelteinflüssen und erhöht so die Lebensdauer der Materialien.    

---

Unsere Fahrprofis sind Biker aus Leidenschaft. Pflege und Wartung der Maschine sind deshalb bei uns ebenso selbstverständlicher Bestandteil deiner Ausbildung wie Fahrkompetenz und -vergnügen! Worauf wartest du noch? Melde dich jetzt und wir verhelfen dir in kürzester Zeit zum Motorradführerschein!