So reinigst du Motorradhelm und -kleidung

Mit Beginn der kalten Jahreszeit verabschieden Biker ihre Maschinen schweren Herzens gut verpackt in den Winterschlaf. Bis zum nächsten Frühlingserwachen gilt die Aufmerksamkeit in Sachen Pflege, Wartung und Lagerung dann meist ausschließlich dem Zweirad selbst. Dabei bedürfen außerhalb der Saison auch andere Ausrüstungsteile deiner Zuwendung, allen voran Motorradhelm und Schutzkleidung! Die passende Garderobe ist schließlich nicht nur fesch, sondern enorm sicherheitsrelevant und erfordert deshalb eine ebenso gründliche Reinigung wie dein Bike. Mit unseren Tipps schwingst du dich pünktlich zum kommenden Saisonauftakt herausgeputzt in den Sattel.

Für diese wie auch alle nachfolgenden Empfehlungen gilt: Die Herstellerhinweise zu Reinigung und Pflegen genießen uneingeschränkt Vorrang! Wirf also sicherheitshalber einen Blick in die jeweilige Bedienungsanleitung oder Etikettierung, bevor du dich ans Werk machst!

Motorradhelm und Visier

Ob Integral-, Jet- oder Motocrosshelm: Kopfbedeckungen für Biker gibt es in allen erdenklichen Kombinationen. Als echte High-Tech-Produkte bestehen moderne Schutzhelme zumeist aus montierbaren Komponenten: Noch vor der eigentlichen Säuberung musst du deinen Helm deshalb in seine buchstäblichen Einzelteile zerlegen.

Visier

Beim Ausbau des Sichtschutzes ist besondere Vorsicht geboten, entferne das Visier (und ggf. auch das Pinlock-Visier) also möglichst behutsam aus der Mechanik. Je nach Grad der Verschmutzung kannst du das Visier zunächst unter fließendem Wasser abwaschen oder einweichen, anschließend säuberst du die Außenseite mit einem weichen Lappen und etwas Seifenlauge. Für die Innenseite verwendest du hingegen keine Reinigungsmittel, sondern lediglich ein Mikrofasertuch. Weil das Visier extrem kratzempfindlich ist, solltest du bei der Reinigung starkes Reiben oder Rubbeln tunlichst vermeiden.

Helmschale

Feine Schmutzpartikel, Insektenreste und Ölspuren: Im Verlauf der Saison ist dein Helm jeder Menge Verunreinigungen ausgesetzt. Um besonders hartnäckige Verschmutzungsrückstände zu entfernen, kannst du die betroffenen Stellen mit angefeuchtetem Papier behandeln oder den Helm für eine gute halbe Stunde vollständig in ein nasses Tuch einwickeln. Mit einem Handtuch oder einem Stück Küchenrolle und warmer Seifenlauge kannst du die Helmschale dann durch sanftes Wischen reinigen. Vom Einsatz von aggressiveren Lösungsmitteln ist indes eindringlich abzuraten, denn diese können die thermoplastischen Kunststoffe schwer beschädigen.

Helmpolster

Bei vielen Modellen lässt sich das Innenfutter des Helms ganz einfach herausnehmen. Sofern von Herstellerseite nicht untersagt, kannst du das Helmpolster bequem bei 30 Grad im Schonwaschgang in der Waschmaschine waschen. Bei Helmen mit festem Polster bleibt dir nichts anderes übrig, als mit Staubsauger, Bürste und Reinigungsmitteln selbst Hand anzulegen. Tipp: Das Tragen einer Sturmhaube reduziert die Belastung des Innenfutters durch Schweiß und Kosmetika erheblich!

Belüftungssystem

Zu guter Letzt säuberst du auch das Belüftungssystem des Helms, denn feiner Schmutz kann die Frischluftzufuhr blockieren. Reinige die Dichtung mit lauwarmem Wasser und einem Tuch, und du kannst auch zukünftig im Sattel ungehindert durchatmen.

Lagerung

Bevor du den Helm wieder zusammenbaust und verstaust, stelle sicher, dass alle Teile vollständig getrocknet sind. Um zu verhindern, dass sich im Helm-Innenraum Feuchtigkeit ansammeln kann, schließe das Visier nicht vollständig. Am besten lagerst du den Helm mit halboffenem Visier dann bei Zimmertemperatur in einem trockenen Raum. Um zu gewährleisten, dass deine Reinigung auch den Winterschlaf überdauert, kannst du den Helm in einem Beutel aufbewahren.

Schutzkleidung

Wie du Handschuhe, Lederkombi und Stiefel reinigst, hängt stark von dem Material deiner Kluft ab – auch hier also unbedingt die Hinweise des Herstellers beachten! Textilanzüge mit Funktionsmembran, Jacken, Hosen und Lederhandschuhe dürfen in aller Regel in die Waschmaschine, vorausgesetzt Protektoren und Innenfutter sind nicht fest verbaut. Verwende hierfür im Fachhandel erhältliches Spezial- oder Feinwaschmittel. Auf Weichspüler solltest du ebenso verzichten, wie im Anschluss auf den Wäschetrockner. Um Waschmittelrückstände zu vermeiden, kannst du im Zweifel einen zweiten Waschgang einlegen.

Außerhalb der Waschmaschine tut es für die oberflächliche Reinigung deiner Lederkombi bereits ein weicher Schwamm und Kernseife. Bei besonders hartnäckigen Verschmutzungen kannst du die Kleiderstücke in der Badewanne einweichen. Mit speziellen Lederfetten, Ölen und Imprägniersprays schützt du deine Kluft vor Austrocknung und Nässe. Du solltest entsprechende Tinkturen allerdings sparsam einsetzen.

Das Trocknen erfolgt dann, wie bereits erwähnt, nicht im Wäschetrockner, sondern über mehrere Tage in einem trockenen Raum. Parallel zum Motorradhelm überwintert auch deine Kleidung in einem trockenen Raum bei möglichst konstanter Temperatur. Waschen, falten, legen? Nicht ganz, denn auf keinen Fall solltest du die Textilien gefaltet oder gestapelt lagern, denn dies kann bei Leder zu unschönen Druckstellen und Verfärbungen führen. Am besten hängst du deine Klamotte stattdessen am Bügel in einem Kleiderschrank auf, als zusätzlichen Schutz kannst du einen luftdurchlässigen Kleidersack verwenden.  

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