Zu zweit im Sattel

Bikern haftet hartnäckig das Klischee des Einzelgängers an. Zwar gibt es Motorradclubs und Rockerbanden, doch spätestens auf der Straße, so glaubt man, fährt dann doch jeder für sich. Doch Motorradfahren muss keinesfalls einsam machen, im Gegenteil bieten viele Maschinen ausreichend Platz für einen Beifahrer. Egal, ob du zusammen mit deinen Kumpel auf die Piste willst oder mit deiner Flamme eine Spritztour ins Grüne planst – wir haben für deinen Sozius und dich die wichtigsten Hinweise zusammengestellt.

Vor der Fahrt

Zunächst das vermeintlich Offensichtliche: Mitnehmen darfst du eine zweite Person nur, wenn dein Zweirad über einen Beifahrersitz sowie die entsprechenden Fußrasten und Haltevorrichtungen verfügt! Weiterhin sollte natürlich auch dein Mitfahrer im Besitz vollständiger Motorradkleidung inklusive eines passenden Schutzhelms sein. Auf keinen Fall darf sich dein Beifahrer mangels Alternativen mit einem deiner ausrangierten oder gar zu großen Ersatzhelme zufriedengeben.

Je nachdem, wie erfahren dein Beifahrer in Sachen Motorradfahrten bereits ist, solltest du dir vor Fahrtantritt Zeit für eine Einweisung geben. Zeige deinem Beifahrer, wo und wie er oder sie sich an deiner Maschine und dir am besten festhält. Um deinen Sozius nicht zu überfordern, solltet ihr auch über den Streckenverlauf und die Geschwindigkeit sprechen.

Bedenkt auch, dass es während der Fahrt kaum Möglichkeiten gibt, miteinander zu kommunizieren und vereinbart im Vorfeld Zeichen, mit denen etwa ein Fahrtstopp signalisiert wird. Dies kann beispielsweise durch bestimmte, leichte Berührungen geschehen.

Eine zusätzliche Person bedeutet nicht unerhebliches zusätzliches Gewicht. Dies wirkt sich merklich auf das Handling deiner Maschine aus. Deshalb musst du nicht nur dein Fahrverhalten entsprechend anpassen, sondern auch den Luftdruck in den Reifen erhöhen und gegebenenfalls die Federelemente der Mehrbelastung anpassen.

Während der Fahrt

Mit einem Beifahrer steuert sich deine Maschine grundsätzlich anders. Einstellen solltest du dich unter anderem auf längere Bremswege und eine präzise Lenkung. Falls dir die nötige Fahrpraxis fehlt, empfiehlt es sich deshalb, unbedingt ein paar Trockenübungen auf dem nächsten Parkplatz zu absolvieren. So kannst du dich an die veränderte Fahrphysik gewöhnen und gleichzeitig sicherstellen, dass dein Beifahrer auch wirklich die richtige Sitzposition einnimmt.

Denn nur, wenn dein Sozius mit dir eine Einheit bildet, wird die gemeinsame Fahrt zum Erlebnis. Dein Beifahrer sollte nicht nur in Kurven deinen Körperbewegungen folgen und sich generell während der Fahrt eng an dich lehnen. Dabei sollte er oder sie aber unbedingt darauf achten, mit dem behelmten Kopf Distanz zu wahren, ansonsten könnt Ihr bei einer Bremsung schnell aneinander stoßen.

In Schräglage und bei Kurvenfahrten sollte dein Beifahrer sich stets an deiner Körperhaltung orientieren und sich niemals gegenlegen, ansonsten droht ein Sturz. Bei Bremsungen sollte dein Sozius sich statt an dir nach Möglichkeit am Tank festhalten, um dich nicht mit zusätzlichem Gewicht zu belasten. Die Füße sollte er oder sie während der gesamten Fahrt auf den dafür vorgesehenen Halterungen platzieren, selbst bei Stillstand. Vom Bike absteigen solltet ihr beide erst, nachdem ihr euch eindeutig darauf verständigt habt.

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