Elektromotorräder: Spaßbremsen oder elektrisierende Alternativen?

Sanft schnurrender Elektroantrieb anstatt heulendem Motor und knatterndem Auspuff? Für hartgesottene Biker sicher eine nur schwer zu ertragende Vorstellung. Denn für echte Motorradfans sind ihre Maschinen bekanntermaßen weit mehr als bloße Fortbewegungsmittel. Wenn sich die Elektromobilität nun also auch dem Zweirad-Segment annimmt, stellt sich die Frage, ob es den Herstellern gelingt, mit ihren umweltfreundlicheren Modellen bei ihren Kunden dieselbe Leidenschaft zu entfachen.

Doch auch weniger emotionale Biker möchten wissen, ob die Elektromotorräder den konventionellen Verbrenner-Fahrzeugen Konkurrenz machen können. Wir haben einige der häufig kursierenden Fragen aufgegriffen und geben Antwort.

„Loud pipes save lives“ – Leistungsfähigkeit und Fahrvergnügen

Für Motorradfans sind die Auspuffgeräusche seit jeher gleichermaßen Indikator der Leistungsfähigkeit ihrer Maschinen und Soundtrack ihres Fahrvergnügens. Klar, dass die fast geräuschlos arbeitenden Elektromotoren dagegen einen schweren Stand haben. Dennoch steht die neue Generation von Elektromotorrädern ihren lauten Geschwistern in Sachen Leistung in nichts nach. Im Gegenteil bergen die emissionslosen Zweiräder oft ungeahnte Power unter den Sitzen: Beschleunigung von 0 auf 100 in 3,3 Sekunden, und das ganz ohne Schalten oder Zugkraftunterbrechung? Kein Problem etwa für das SR Modell des amerikanischen Marktführers Zero Motorcycles, der ausschließlich Elektromotorräder vertreibt. Auch im Sortiment etablierter Marken wie Harley Davidson und BMW finden sich mittlerweile umweltschonende Alternativen.

Einen weiteren Beweis für die Leistungsfähigkeit der E-Motorräder liefert der Rennsport: Bereits 2013 konnte Fahrer Carlin Dunne mit dem Lightning LS-218 Superbike das legendäre Bergrennen „Pike Peaks“ für sich entscheiden.   

Born to Run – RIP Lebensgefühl?

Wie kaum ein anderes Vehikel ist das Motorrad Identifikationsobjekt und Ausdruck eines bestimmten Lebensgefühls. Trotz keinerlei leistungstechnischer Einschränkungen werden die Mobilitätsbedürfnisse von Zweiradfahrern durch die Elektromaschinen dennoch arg in Mitleidenschaft gezogen. Grund sind die gleichen drei Buchstaben, mit denen sich auch Fahrer von Elektroautos herumplagen: RIP. Die Abkürzung steht für Reichweite, Infrastruktur und Preis und vereint somit die zentralen Probleme jeglicher Elektromobilität im Straßenverkehr.

Für Motorradfahrer ist die eingeschränkte Reichweite eine besonders bittere Pille. So endet das Fahrvergnügen bei  bergigem oder kurvigen Terrain entgegen Herstellerangaben häufig schon nach gerade einmal 50 Kilometern. Für ausgedehnte Spritztouren ins Grüne gänzlich ungeeignet, es sei denn, man kalkuliert stundenlange Ladepausen ein und plant die Touren um die außerhalb von Ballungszentren nur vereinzelt verfügbaren Stromtankstellen (Stichwort mangelnde Infrastruktur). Doch selbst bei sorgfältiger Vorbereitung kann ein plötzlicher Stau oder eine Umleitung schnell Schieben bedeuten.

Auch preislich können die Elektromotorräder nicht mit Verbrenner-Fahrzeugen mithalten, die im Durchschnitt für deutlich weniger Geld vergleichbare Leistung erbringen.

Fazit und Ausblick

Elektromotorräder sind umweltfreundlich und leistungsstark, aber teuer. Mit ihrer geringen Reichweite taugen sie hauptsächlich für den Stadtverkehr, im Vergleich zu konventionellen Maschinen wirken sie trotz dynamischem Fahrgefühl noch immer etwas blass und emotionslos. Falls es den Herstellern gelingt, dieses Image zu überwinden und die technischen Unzulänglichkeiten zu korrigieren, können die Elektromotorräder in Zukunft zu einer echten Alternative werden. 

Egal ob Elektro- oder Verbrennungsmotor, du möchtest dich einfach nur so schnell wie möglich in den Sattel schwingen? Kein Problem, wir verhelfen dir in kürzester Zeit zur Fahrerlaubnis! Melde dich noch heute, wir freuen uns auf dich!