Motorradreifen: Pflege und Wartung

Motorradfahrer erobern die Straßen dieser Welt bekanntlich auf zwei Rädern. Die Reifen bilden dabei den direkten Kontakt zur Fahrbahn und sind als Bauteile deiner Maschine somit besonders hohen Belastungen ausgesetzt. Der Zustand der Reifen beeinflusst die Fahreigenschaft deutlich stärker als bei den meisten Pkw. Deshalb verlangen die Reifen von dir ganz besondere Aufmerksamkeit in Form von regelmäßiger Kontrolle und Wartung.

Wenn du die Reifenpflege vernachlässigst oder den rechtzeitigen Reifenwechsel versäumst, riskierst du schlimmstenfalls einen Unfall. Bei häufiger Nutzung solltest du deine Reifen deshalb mindestens einmal pro Woche sorgfältig auf Luftdruck, Profiltiefe und eventuelle Schäden überprüfen. Worauf du dabei achten solltest, erfährst du im Folgenden!   

Luftdruck

Der richtige Reifendruck wirkt sich nicht nur unmittelbar auf Fahrkomfort und Stabilität der Maschine aus, sondern beeinflusst auch den Verschleiß und die Haltbarkeit der Pneus. Die vom Hersteller empfohlenen Fülldruckwerte findest du in der Betriebsanleitung, abhängig vom Fahrzeugmodell zusätzlich auch auf entsprechenden Aufklebern an Schwinge, Rahmen oder Sitzbank der Maschine.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, den Druck vor jeder Fahrt am kalten Reifen zu überprüfen. Hierzu empfiehlt sich ein im Fachhandel erhältliches, handliches Luftdruckprüfgerät. Für straßengängige Maschinen sollte der Vorderreifen mit 2,5 bar, der Hinterreifen mit 2,9 bar gefüllt werden. Andere Maschinentypen oder spezielle äußere Bedingungen erfordern mitunter abweichende Werte. Erkundige dich diesbezüglich am besten direkt beim Reifenhersteller.

Stellst du bei der Messung innerhalb weniger Wochen einen deutlichen Druckabfall fest, solltest du Reifen und Rad umgehend auf Undichtigkeiten untersuchen lassen. Wenn du deine Maschine über einen längeren Zeitraum nicht bewegt hast, solltest du den Gesamtzustand des Reifens ohnehin gründlich kontrollieren.    

Profiltiefe

Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Reifen beträgt 1,6 Millimeter. Du solltest diese Untergrenze allerdings nicht ausreizen und die Pneus bereits ab einer Profiltiefe von zwei Millimetern austauschen. Genau ermitteln kannst du die Profiltiefe mit einem Profiltiefenmesser.

Ein weiterer Indikator für den Zustand deines Reifenprofils ist der sogenannte „tread wear indicator“ (TWI): Dabei handelt es sich um kleine, meist quer zur Fahrtrichtung verlaufende Stege im Profilgrund des Reifens. Spätestens wenn diese Stege eine Ebene mit dem Reifenprofil bilden, musst du den Reifen ersetzen. Doch Vorsicht: Bei vielen Motorradreifen ist der TWI je nach Hersteller auf den nordamerikanischen Markt und die dort vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 0,8 mm genormt und somit ungeeignet für die hierzulande geltenden Bestimmungen.

Eine Unterschreitung des gesetzlichen Grenzwertes kommt dich indes mit bis zu drei Punkten im Fahreignungsregister sowie Bußgeldern teuer zu stehen.

Alters- und Verschleißerscheinungen

Motorradreifen altern häufig unbemerkt schnell, vor allem, wenn die Maschine über längere Zeiträume kaum oder gar nicht bewegt wird. Typische Alterserscheinungen erkennst du etwa an deutlich sichtbaren Verfärbungen oder Rissen im Pneu. Achte bei der Überprüfung der Reifen auch stets auf Fremdkörper. Die verlässliche Beurteilung von Alter und Zustand eines Reifens ist aber nicht immer unmittelbar ersichtlich.

Das Alter deiner Reifen kannst du anhand der sog. DOT-Nummer auf der Reifenseite ablesen. Die letzten vier Ziffern stehen für den Monat und das Produktionsjahr. Grundsätzlich ist die Reifennutzung über sechs Jahre hinaus nicht empfehlenswert. Witterungs- oder lagerungsbedingte Verschleißerscheinungen oder mangelnde Pflege können einen Reifenwechsel aber bereits deutlich früher erforderlich machen.

Reifenwechsel – eine Sache nur für Profis

Anders als beim Auto ist der Reifenwechsel am Motorrad, ähnlich wie bei einem Fahrrad, wesentlich komplizierter. Insbesondere der Wechsel des Hinterreifens erfordert erheblichen Sachverstand, weil auch die empfindliche Fahrzeugtechnik betroffen ist. Selbst Hand anlegen solltest du deshalb wirklich nur dann, wenn du eine fachgerechte Montage gewährleisten kannst und über hochwertiges Werkzeug sowie einen geeigneten Arbeitsplatz verfügst.

Ein Reifenwechsel in der Werkstatt kostet dich in der Regel zwischen 30 und 50 Euro pro Reifen. Damit einher geht dann allerdings auch die Gewissheit einer professionellen Montage.

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